Erklärung zum TV-Spielfilm „Im Schatten der Macht“

In dem Spielfilm „Im Schatten der Macht“ wird über Herbert Wehners Handlungsweise im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Willy Brandt 1974 spekuliert. Abgesehen von den atmosphärischen Verdüsterungen und karikaturhaften Verzeichnungen, wie sie auch einer Reihe anderer Protagonisten des Films widerfährt, können wir aus den uns bekannten historischen Tatsachen und Zeitzeugenerinnerungen feststellen

  • Die Unterstellung, Herbert Wehner habe Nollau den Hinweis gegeben, das Privatleben von Willy Brandt zum Gegenstand der Ermittlungen im Fall Guillaume zu machen, ist falsch, ja abwegig.
  • Die Unterstellung, Herbert Wehner habe dem DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel gegenüber die Kanzlerschaft Willy Brandts als Hindernis für ein weiteres Vorankommen in der Deutschlandpolitik dargestellt, ist nach Aussage von Wolfgang Vogel falsch. Die filmische Darstellung des Vier-Augen-Gespräches Wehner-Vogel ist ohne Zutun von Wolfgang Vogel entstanden.
  • Die Darstellung der Privatsphäre der Wehners und der Person Greta Wehners ist unzutreffend und absichtsvoll diffamierend.
  • Herbert Wehner selbst kann in eigener Sache nicht mehr als Zeuge befragt werden. In einem Fernsehinterview von 1979 hat er, befragt, ob er fünf Jahre zuvor den Rücktritt von Willy Brandt für notwendig gehalten habe, gesagt: „Ich habe damals erklärt, es gibt keinen Grund für seinen Rücktritt“. Die vollständige Passage des Interviews ist hier dokumentiert.

Dr. Christoph Meyer
Geschäftsführer des Herbert-Wehner-Bildungswerks

Erklärung zum TV-Spielfilm „Im Schatten der Macht“