Richtigstellung und etwas zur Lage

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Richtigstellungen und ein wenig zur Lage

Vorwärts-Bericht ist nicht ganz korrekt

Zusammen, aber noch nicht verheiratet: Familie Wehner-Burmester in Uppsala 1946

„Der unter meinem Namen auf Seite XV im Vorwärts-Extra 01-02/2018 abgedruckte Nachruf auf Greta Wehner stammt so nicht von mir“, erklärt Christoph Meyer, Vorsitzender der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung. „Einige Formulierungen sind schief, vor allem aber haben Herbert und Lotte Wehner nicht schon 1944 geheiratet, sondern erst 1953“, fügt Wehner-Biograph Meyer hinzu. „Journalisten verdrehen seit Jahrzehnten Tatsachen über die Wehners, da schreibt einer vom anderen ab“, kommentiert Meyer und fügt hinzu: „Insbesondere reicht es nicht, bei ‚Wikipedia‘ nachzusehen. Korrekturen und verlässliche Informationen gibt es auf den Seiten der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung (www.hgwst.de) sowie natürlich in der korrekten Langfassung meines Artikels“ – unter https://www.vorwaerts.de/artikel/tod-greta-wehner-mehr-frau-herberts-seite (der im Heft angegebene Link ‚www.vorwaerts.de/greta-wehner‘ führte bei Abfassen dieser Zeilen leider ins Leere).

Meyer findet das Versehen der „Vorwärts“-Redaktion übrigens lässlich. „Die haben sicher im Moment eine Menge Stress“, meint der ehrenamtliche Stiftungsvorsitzende, „schließlich hat die SPD-Führung sich selbst und mit sich die Partei SPD und sicher auch die Vorwärts-Redaktion in eine Menge Turbulenzen gestürzt“. Aber es hilft nichts, sagt Meyer weiter, schließlich pflegte auch Herbert Wehner zu sagen: „Weiter arbeiten und nicht verzweifeln.“

Wenig Verständnis hat Christoph Meyer für die Alarmstimmung, welche in Teilen der SPD herrscht: „Das ist eine Führungskrise der SPD, das Leben im Lande aber geht weiter. Umfrageergebnisse mögen katastrophal sein, aber sie sind keine Katastrophen. Viele Leute fragen in den letzten Wochen, was Herbert Wehner wohl zu all dem gesagt hätte, was er geraten hätte. Nun, er hat in einer anderen Zeit gelebt, aber bestimmt wäre ihm zweierlei aufgefallen: Die Sorgen der SPD-Funktionäre sind zu wenig dieselben wie die Sorgen der Menschen im Land. An letzteren muss die Partei in ihrem täglichen Handeln sich ausrichten und nicht an den ersteren. Und zweitens: Sich an den Sorgen der Menschen ausrichten heißt Verantwortung tragen, und das heißt für die SPD heute, für eine stabile Regierung zu sorgen und so viel wie möglich sozialdemokratische Politik durchzusetzen.“

Natürlich findet Meyer dazu auch Zitate von Herbert Wehner. Der sagte 1968: „Auch und gerade die Parteien müssen Mittel und Wege finden, damit sie nicht in der modernen Industriegesellschaft ein Kartell neben einem anderen werden. Die Parteien müssen expansiv und dynamisch und nach außen gerichtet sein.“ Und er schrieb, sicher in anderem Zusammenhang, aber passend ist es, im Jahre 1970: „Es dunkelt. Die Wolken färben sich rosarot. Es wird Zeit, noch etwas zu machen.“

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