Wehner im Exil

„Trotz alledem“ – Herbert Wehner im Exil

Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas lud ins Willy-Brandt-Haus

Claus-Dieter Fröhlich, Lea Rosh und Christoph Meyer im Hans-Jochen-Vogel-Saal (v.l.n.r.)

Am 19. Juli 2017 fand in Berlin ein Abend zu Herbert Wehners Zeit im Exil statt. Der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V. lud in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt ins Willy-Brandt-Haus. „Trotz alledem – Weiter arbeiten und nicht verzweifeln“, so der Titel der Veranstaltung im Rahmen der Themenreihe „Weltweites Exil“. Die Texte der Vorträge, Lesungen und Videoausschnitte gibt es zum Download  als PDF-Datei hier.

Herbert Wehners bitterer Kampf gegen die Nazis war Thema des Abends, so Christoph Meyer, Vorsitzender der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung und Wehner-Biograph. Verantwortet, moderiert und eröffnet wurde die Veranstaltung von Lea Rosh; es wurden Ausschnitte mit Videoaufnahmen von Herbert Wehner gezeigt, der Schauspieler Claus-Dieter Fröhlich las Texte von Herbert Wehner, und Christoph Meyer erläuterte den komplizierten Jahrhundertlebenslauf des 1906 in Dresden geborenen Herbert Wehner. „Wenn man einmal von den letzten beiden Jahren in Schweden absieht: Exil ist eigentlich nicht ganz der richtige Begriff für Wehner in der Zeit des Nationalsozialismus“, sagte Meyer. „Denn wenn Herbert Wehner ins

Der Saal im Willy-Brandt-Haus war gut gefüllt.

Ausland ging, so tat er das nicht, um vor den Nazis zu fliehen, sondern um sie von dort aus zu bekämpfen, immer mit dem Ziel, dies dann auch in Deutschland selbst zu tun.“ Dabei führte Wehners abenteuerlicher Weg ihn in zahlreiche europäische Länder. „Die Zeit des Nationalsozialismus besteht für Herbert Wehner aus drei Phasen, die jeweils etwa vier Jahre dauerten“, sagte Meyer weiter: „Von 1932/33 bis 1936 der Kommunist im Widerstand. Von 1937 bis 1940 das unfreiwillige Erleben der schlimmsten Phase des Stalinismus in Moskau – und von 1941 bis 1946 die Zeit in Schweden – Illegalität, Haft, Selbstbesinnung, Neuorientierung“. Am Ende war aus dem führenden kommunistischen Funktionär ein überzeugter Sozialdemokrat geworden. Die Exilzeit war also für Wehner auch eine enorm bedeutende Weichenstellung.

Die offizielle Einladung zum Download gibt es als PDF hier.

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